Rhythmik nach Dalcroze  


Bei dieser, von Emile Jaques-Dalcroze zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Genf entwickelten Musik- und Bewegunsintervention, handelt es sich um körperliche Übungen mit mehreren Bewegungsabläufen  („multi-tasking“), die im Rhythmus zu improvisiert gespielter Musik ausgeführt werden. Diese Rhythmik sensibilisiert den Menschen in seiner Ganzheit, entwickelt seine Wahrnehmungen und fördert seine geistige und  körperliche Mobilität. Die im Alter zunehmende Sturzgefahr wird  erheblich reduziert. Neben der durch die Rhythmik vermittelten ganzheitlichen Eigenwahrnehmung, wird gleichzeitig die Sensitivität zur Wahrnehmung der Stimmungslage und sozialen Interaktionen der ganzen  Gruppe gefördert.    

 

Grundpfeiler  der Musik-und Bewegungs-Intervention: Ihrem Klang folgend „verfürhrt“uns die Musik in eine Eigendynamik der Bewegung der wir nicht  widerstehen können. Dank den Emotionen die die Musik in uns „anspielt“ werden wir mitgetragen und hingeführt zu Ausdrucksmöglichkeiten die uns  sogar ohne unser wissentliches Dazutun einfach passieren, wie von selbst. Die Tragweite dieser nonverbalen Art der „Übermittlung“ ist sehr  wertvoll und kann „Türen“ öffnen dort wo es Worte oft nicht tun können.  Wie die Wahrnehmung über die Ohren, dienen auch die visuellen und taktilen Übungserlebnisse als Träger und Förderer unseres Lernens.

 

Die  Rhythmik wird auf mehreren Ebenen erlebt und verstanden, aber nicht nur via Intellekt, sondern auch über den „Muskelsinn“ wie neuere  Forschungsergebnisse zeigen. Sie fördert das Erfahren, das Erspüren  eines Erlebnisses und unterstützt dessen Analyse, Kombinationen und  Rückführung aus dem Gedächtnis. Sie ermöglicht aber auch die Umsetzung dieser Wahrnehmung mittels körperlicher Bewegung. Die unmittelbare und situative Umsetzung und Verbindung von Musik und Bewegung ist das Erfolgsgeheimnis der Rhythmik für ältere Menschen. Geist und Körper werden aktiviert und als seelisch wohltuende Harmonie  wahrgenommen. Deshalb kann die Rhythmik nicht verglichen werden mit dem Altersturnen oder einem Gedächtnistraining.